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Marvin Fuhs veröffentlichte ein Update in der Gruppe
Spezialisierung vor 8 Jahren, 5 Monaten
Liebe Laufkollegen!
Demnächst stellt sich für mich eine richtungsentscheidende Frage. Und zwar geht es um das Prinzip der „Reverse Periodisation“
Leider verstehe ich das Prinzip selbst noch nicht ganz genau, werde mich aber bevor ich es wählen würde detailliert dazu beraten lassen.
Im großen und ganzen unterscheidet sich der Aufbau von „Klassischer Periodisierung“ & „Reverse Periodisation“ ca. so:
Klassisch: im Winter Fokus auf Grundlagenausdauer & Aerober Basis, erst danach immer mehr Fokus auf wettkampfspezifischen Bereich
Reverse: im Winter viel Fokus auf mehr Schnelligkeit & Wettkampfgeschwindigkeit bei gleichzeitigem Vernachlässigen der Grundlagenausdauer, erst danach mit zunehmender Nähe zum Wettkampf mehr Fokus auf aeroben Bereich…Hat jemand mit diesem kontroversen Prinzip schon Erfahrungen oder versteht es zumindest etwas genauer?
Würde mich über jede Info darüber sehr freuen, weil ich demnächst diese Richtungsentscheidung treffen werde.
(Bisher habe ich übrigens in der klassischen Variante trainiert)Vielen Dank & LG!
hier ist der Vergleich gut erklärt (auf englisch): http://iceskatingresources.org/EnduranceTrainingPlan.pdf
Klassisch: zuerst Grundlage, dann Speed
Reverse: zuerst Speed, dann „erlernen“ den Speed lange zu halten
Die Idee dahinter ist dass man somit nicht lernt „ökonomisch langsam zu laufen“ sondern von Anfang „ökonomisch schnell zu laufen“ – anfangs nur sehr kurz aber schrittweise mit zunehmender Distanz, sodass es am Höhepunkt ein ökonomisch schneller Wettkampf wird.
Schwierig… hätte gerne mehr Infos & Erfahrungen dzau…
Danke schonmal für den interessanten Ansatz! Muss zugeben ich kannte ihn davor nicht bzw. nicht unter diesem Begriff und mit dem Hintergrund (Leute die ohne Grundlage schnelles Zeug trainieren gibts ja immer wieder, aber da passierts leider häufig „unwissend“)
Im ersten Moment tu ich mir damit natürlich schwer weil ich so selbst noch nie trainiert habe und jz aus dem Kreis meiner int. Laufkollegen eigentlich niemanden kenne, der das oder etwas Ähnliches praktiziert. Erscheint natürlich auch im ersten Moment nicht ganz logisch, aber ich verstehe natürlich den Hintergedanken und da wurde ja auch schon aus mehr oder weniger wissenschaftlicher Sicht anscheinend der ein oder ander Gedanke verschwendet.
Bezogen auf dich stellt sich mir die Frage:
Was ist genau der Grund das Training darauf umzustellen? Bist du mit dem „klassischen“ Training nicht zufrieden, gibt es nicht die erhofften Leistungssteigerungen etc.
Du bist ja (für einen Ausdauersportler) noch recht neu im Laufen und natürlich machen auch mit der Zeit die Trainingsjahre etwas aus. Machts daher Sinn diese Methode zu probieren anstatt einer anderen die sich tausendfach (bei Hobbysportlern und Profis) bewährt hat?
Wie gesagt ich würde jetzt niemanden kennen, der diese neue Art praktiziert aber hab ehrlich zugegeben auch keinerlei Erfahrungswerte zu dem Thema (falls es überhaupt schon großartig was dazu gibt, v.a. auf hohem Leistungsniveau)! 😉
Ich kenne auch niemand namhaften der nach diesem Konzept trainiert.. Konkret will ich mich entscheiden für deinen Trainer (den Herrn Lilge) 😀 oder eben den anderen der nach dem reverse-Konzept arbeitet. Momentan neige ich eh zur klassischen Variante, weil ich sie bisher nicht bereut habe – im Gegenteil – sogar von ihr profitiert habe!
Ich bin neulich auf der Suche nach einem Trainer da ich in letzter Zeit nicht sicher bin ob mein Trainingskonzept gut genug ist um mein langfristiges Ziel (HM <1:10:00) zu erreichen.
Mein Trainingskonzept ist sicher nicht komplett verkehrt und sicher sehr gut durchdacht, weil ich mich halt viel damit beschäftigt habe, laufend drüber nachdenke, es immer wieder an neue Impulse anpasse und auch viel Rat (zB von dir) erhalten habe,
Was mir aber momentan Sorgen bereitet ist ein für diese Phase meiner Karriere sehr magerer Fortschritt im Bereich der Unterdistanzen (damit meine ich jetzt 5km und weniger – Training ist seit heuer sehr 10k & HM orientiert). zB auf 5km seit 12monaten ein Fortschritt von nur ca. 2sek/km.
Mir ist klar dass mit einem 10k/HM-orientierten Training auf 5k nicht mehr der größte Fortschritt geschieht, langfristig ist aber klar dass ich auch auf der Unterdistanz deutlich (!) schneller werden muss um jemals mein HM-Ziel zu erreichen.
Wahrscheinlich bin ich etwas ungeduldig aufgrund des noch weit entfernten Ziels, bei so einem deutlich schwachen Fortschritt stell ich aber schon bissl in Frage ob ich denn genug tue !? zB bin ich selbst in einer kompletten intensiven Trainingswoche der speziellen Vorbereitung kaum mehr als 5min netto anaerob unterwegs (oft sinds auch nur 2-3min). Ist das vielleicht zu wenig? Oder mangelt es vielleicht an Maximalkraft sodass ich muskulär schon zu nah am Anschlag unterwegs bin? (das lag mir übrigens ein Trainer nahe..) Für all diese Fragen könnte wohl einkompetenter & erfahrener Trainer sehr sinnvoll sein um mich am richtigen Weg für mein Ziel zu halten.
Würde mich aber sehr freuen über eure Gedanken dazu!
Lg 🙂
Einen Trainer inkl Plan zu holen is auf jeden Fall schonmal der richtige Schritt, allein schon um einen klaren Fahrplan zu haben und auch jemanden, der das Ganze von außen möglichst objektiv betrachten kann.
Auf der Unterdistanz kanns natürlich sein, dass man beim Training in Richtung HM auf die wirklich schnellen Sachen vergisst, ein weiterer Grund warums nicht schlecht is mit Trainer und im Optimalfall mit Gruppe zu trainieren damit man einfach immer begleitend zu den klassischen Laufeinheiten ein wenig Laufschule, Steigerer, Hürdenübungen, Sprints, Krafttraining,… macht. Letztendlich setzt halt immer die Grundschnelligkeit eine gewisse Barriere und auch für einen guten Marathon z.B. darf man die Schnelligkeit nicht ganz vernachlässigen.
Daher bist du sicher auf dem richtigen Weg und würde mich natürlich freuen dich in unserer Trainingsgruppe begrüßen zu können! 😉
Ich weiß das ist ganz komisch aber ich will meinen Plan weiter unbedingt selbst machen. Ich will aber dass ein kompetenter Trainer seriöse Kommentare/Kritik an meinem Plan macht und würde ihn dafür auch gleich viel entlohnen wie wenn er die Pläne mir machen würde. Mir ist es sehr wichtig das Training so gut wie möglich selbst zu verstehen (dazu ist man in gewisser weise gezwungen wenn man den Plan selbst macht, auch wenn man noch viel dazu lernt) und mein Körpergefühl für jede Feinheit des Plans miteinfließen zu lassen.
Ich weiß dass mir ein Trainer das genauso feinoptimiert machen könnte wenn ich ihm entsprechendes Feedback gebe – aber ich ich hab wohl einfach noch ein Trauma davon dass mein bisher erster & einziger Trainer mein Körpergefühl ziemlich missachtet hat 😀
Ich werde aber eh noch herausfinden müssen ob dein Trainer mit meiner gewünschten Methode (dass ich den Plan mache und er monatlich Feedback dazu gibt) zurecht kommen würde oder ob das zu „kompliziert“ ist.
Und ja genau – was zu tun ist wenn ich vor so einer Barriere stehe, dazu ist der Trainer sehr sehr wichtig.
Das Gruppentraining mit anderen Übung zur Abwechslung wär sicher auch ein cooler Reiz (& lustig 😀 )